Bad Kreuznach

Lebenshilfe-Werkstätten schaffen Chancen

In Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig so viele Menschen wie möglich wertschöpfend in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

(v.l.n.r) Geschäftsführer Dr. Andreas M. Neumann, Stefan Brandt, die Beschäftigten Daniel Schöck und Jan Dilly, Tina Theobald.

Seit Mitte März ist die Webseite chancenschaffen.de der Lebenshilfe Bad Kreuznach online. Sie informiert Unternehmen und Betroffene darüber, wie die Integration einer beeinträchtigten Person aus den Werkstätten der Lebenshilfe in einen regulären Betrieb und somit den ersten Arbeitsmarkt funktionieren kann.
Durch sogenanntes „Jobcarving“, kann in den Betrieben eine Stelle für die Menschen geschaffen werden, die ihren Stärken entspricht, indem sie beispielsweise Tätigkeiten aus verschiedene Berufsfeldern verbindet. Dadurch werden Fachkräfte entlastet was sich in gesteigerter Produktivität zeigt. Und Menschen, die bisher in einer Werkstatt beschäftigt waren, können in Unternehmen Arbeiten ausführen, die ihren erworbenen Fähigkeiten und ihren Talenten entsprechen. „Es geht uns auch darum, Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu führen und zu begleiten.“, so Dr. Andreas Neumann, Geschäftsführer der Lebenshilfe Werkstätten Bad Kreuznach. „Noch immer werden Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Beeinträchtigung stark unterschätzt. Dabei erhalten Sie in unseren Werkstätten eine vielfältige Ausbildung und können im Betrieb sehr viel leisten.“
Die Lebenshilfe bereitet ihre Beschäftigten nicht nur auf die Arbeit in Betrieben vor und begleitet sie beim Einstieg, sie unterstützt die Unternehmen auch bei der Integration beeinträchtigter Mitarbeitenden auf.

Tina Theobald, Inklusionsmanagerin der Lebenshilfe, freut sich, dass viele Unternehmen offen für und interessiert an den Integrationskonzepten sind. Die Tendenz sei steigend. Ihr Kollege Stefan Brandt erklärt, dass prinzipiell alle Arten von Betrieben infrage kommen, da die individuellen Stärken der Menschen ausschlaggebend für die Auswahl seien.

Bisher liegt der Prozentsatz von vollständig in den ersten Arbeitsmarkt integrierten Menschen mit Beeinträchtigung in Rheinland-Pfalz bei unter einem Prozent. Die Mitarbeitenden der Lebenshilfe sehen aber bei viel mehr Menschen in ihren Werkstätten das Potenzial dazu und hoffen mit dem neuen Projekt den Anteil erhöhen zu können.

„Eine große Stärke unserer Beschäftigten ist deren Teamfähigkeit.“, so Tina Theobald.

Da Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden eine Quote an behinderten Beschäftigten erfüllen müssen, ist ChancenSchaffen.de ein interessantes Angebot für viele Unternehmen. Das lohnt sich auch wirtschaftlich: Nicht nur wird die Produktivität gesteigert, sondern es gibt auch staatliche Fördermittel für die Beschäftigung behinderter Menschen.
ChancenSchaffen.de ist hier umfangreicher Dienstleister und kümmert sich auch um alle amtlichen Belange um die Beschäftigung herum. Interessierte Unternehmen können sich direkt an das Inklusionsteam wenden.
(Maxime Sonnet)

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