Bad Kreuznach

Steuerberater SKD bezieht neue Büros

Einen besonderen Gast konnte SKT-Geschäftsführer Ralf Dieter Kanzler bei der Eröffnung der neuen Kanzlei begrüßen: Rainer Brüderle.

SKT-Geschäftsführer Ralf-Dieter Kanzler (rechts) dankte Bundeswirtschaftsminister a.D. Rainer Brüderle für dessen Gastvortrag anlässlich der Einweihung der neuen SKT-Steuerberatungs-Kanzlei in der Bad Kreuznacher Industriestraße. Foto: KruppPresse

Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister sowie einstige Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Weinbauminister von Rheinland-Pfalz, ist auch im Alter von 73 Jahren ein kompetenter und amüsanter Redner. Das bewies der Präsident des Steuerzahlerbundes Rheinland-Pfalz bei der Einweihung der neuen Kanzlei-Räume, die die SKT Steuerberatungsgesellschaft mbH in der Industriestraße 38 bezogen hat.

„Das Steuerrecht ist inzwischen so kompliziert geworden, da kommen Sie ohne den fachkundigen Beistand eines Steuerberaters nicht mehr aus“, stellte Brüderle fest. Die Wirtschaftsunternehmen brauchten Menschen, die externen Sachverstand einbringen. Er und SKT-Geschäftsführer Ralf-Dieter Kanzler hätten ein Herz für den Mittelstand. Eine Mischung aus großen und kleinen Unternehmen habe Deutschlands Stärke ausgemacht, das sei in vielen Bereichen abzulesen.

Zur Situation des Einzelhandels merkte Brüderle an, dass leider viele Fachhändler verschwunden seien, weil sich durch das Internet völlig neue Strukturen ergeben hätten. Aber dies berge auch Chancen, wenn die Politik auch den kleinen Händlern neue Instrumente nutzbar mache, sich erfolgreich neu auszurichten. Auch die Erfindung von Dampfmaschine und Elektromotor hätten bestehende Strukturen verändert. „Angst ist bei neuen Entwicklungen immer der falsche Ratgeber: Man braucht ein gesundes Umfeld, in das man Wissen einbringen kann, um sich richtig auszurichten“, so Brüderles Erfahrung.

Der Staat habe noch nie so hohe Steuereinnahmen gehabt, konstatierte der Steuerzahler-Präsident: „Das muss aber auch Anlass sein, daran zu denken, die Bürger zu entlasten. Für mich ist der Solidaritäts-Zuschlag ein Betrug am Steuerzahler. Er wurde zur Finanzierung der Deutschen Einheit eingeführt, und heute sind die ersten Straßen, die damals damit bezahlt wurden, schon wieder kaputt.“ Seine Abschaffung würde 16 bis 17 Milliarden Euro pro Jahr kosten, das sei verkraftbar. Denn die Kassen des Bundes seien voll, aber auch deshalb, weil die Zinsen dank EU-Politik bei null lägen. Brüderle bewertete dies als „gigantische volkswirtschaftliche Fehlsteuerung, denn: Zins ist der Preis des Kapitals. Wenn der Zins so niedrig ist, dass er keine Lenkungsfunktion mehr hat, dann steuern wir falsch.“ Der deutsche Immobiliensektor sei in extreme Höhen geschossen: „Aber es ist nicht gesund, wenn in Innenstädten der Metropolen Eigentumswohnungen zu Quadratmeterpreisen über 20.000 Euro verkauft werden. Das ist verrückt, wie wollen Sie da eine Rendite erwirtschaften? Aber das wird nicht ewig so bleiben, irgendwann werden die Zinsen angepasst werden müssen“, warnte Brüderle.

Vor der Ansprache Brüderles hatte SKT-Geschäftsführer Ralf-Dieter Kanzler die Gäste aus Politik und Wirtschaft zur Einweihung willkommen geheißen, auch im Namen seiner Geschäftspartner Melanie Reusch und Prof. Dr. Hans-Joachim Kanzler. „Ich habe diese Kanzlei vor mehr als 30 Jahren gegründet, als Dependance meiner bereits bestehenden Anwaltskanzlei. Wir sind dadurch in der Lage, janusköpfig zu arbeiten und alles aus einer Hand anzubieten“, sagte Kanzler, der auf Klienten im ganzen Bundesgebiet und die enge Zusammenarbeit mit der Bad Kreuznacher Anwaltskanzlei „Kanzler – Kern – Kaiser“ verwies. Sein Credo: „Wir sehen die Beratung nicht als verlängerter Arm des Finanzamtes, sondern sind der Sachwalter korrekter steuerrechtlicher Interessen unserer Mandanten.“ Damit sei man bislang sehr gut gefahren, das belege auch die Wertschätzung durch die Mandanten und die Finanzbehörden.

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