Kirn

SIMONA behauptet sich in schwierigem Marktumfeld

Höherer Absatz – weniger Umsatz: Der Kirner SIMONA Konzern ist mit dem Jahresergebnis 2024 dennoch zufrieden, wie der Vorstandsvorsitzende Matthias Schönberg betonte.

Mit 581,2 Millionen Euro wurden im Geschäftsjahr 2024 bei leicht gestiegenem Absatz 3,1 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahr (600 Millionen Euro). Der Umsatzrückgang sei vor allem auf gesunkene Verkaufspreise und fehlendes Fluorpolymergeschäft zurückzuführen. Mit dem erzielten Ergebnis ist SIMONA vor dem Hintergrund eines von intensivem Wettbewerb und hohem Margendruck geprägten Umfelds zufrieden. Es wurde ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 38,7 Millionen Euro erzielt. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr (52,9 Millionen Euro), die EBIT-Marge liegt mit 6,7 Prozent aber im Ziel-Korridor von sechs bis acht Prozent. In das Geschäftsjahr 2025 sei der SIMONA-Konzern mit einem Umsatzplus gestartet. So konnte im ersten Quartal der Umsatz um 4,3 Prozent auf 152,2 Millionen Euro (Vorjahr: 145,9 Millionen Euro) gegenüber dem Vorjahresquartal gesteigert werden. Allerdings blieb das EBIT mit acht Millionen Euro um 1,4 Millionen Euro gegenüber dem ersten Quartal 2024 durch Sondereffekte zurück.
In allen drei Berichtsregionen waren 2024 Umsatzrückgänge zu verzeichnen. In der Region Amerika hat die stabile Nachfrage nach Anwendungen in der Chemie- und Halbleiterindustrie bei diesen allerdings zu zweistelligem Umsatzwachstum geführt. Das Caravan- und Freizeit-/Outdoorgeschäft verlief hingegen schwach. Der Markt für die Innenausstattung von Flugzeugen litt unter den schwachen Produktionszahlen der Flugzeughersteller. 

Die Business Line Industry hat trotz Absatzsteigerung Umsatzverluste auf 216,2 Millionen Euro (minus fünf Prozent) hinnehmen müssen. Hauptgrund dafür war die fehlende Nachfrage nach Fluorpolymerprodukten, insbesondere in der Chemieindustrie. In der Business Line Infrastructure konnten deutliche Absatz- und Umsatzzuwächse erzielt werden. Der Umsatz ist um 7,2 Prozent auf 110,5 Millionen Euro gestiegen. Das ist auch auf Projektgeschäft im Zukunftsmarkt der Energiewende in Europa zurückzuführen, für den SIMONA ein Systemprogramm aus Rohren, Formteilen und Schutzplatten liefert. 
Die Business Line Mobility hat Zuwächse im Marktsegment Rail erzielen können, während das Automotive- sowie das Aviation-Geschäft schwächer verliefen. Insgesamt sind die Umsatzerlöse in der Business Line Mobility um 10,5 Prozent auf 69,7 Millionen Euro zurückgegangen. Die Umsatzentwicklung der Business Line Advertising & Building litt – bei stabilem Volumen – unter der weiter niedrigen Bautätigkeit und musste Umsatzrückgänge um 5,1 Prozent auf 83,3 Millionen Euro hinnehmen. 
Die übrigen Umsatzerlöse aus weiteren verschiedenen Anwendungsfeldern und Handel werden unter "Others" zusammengefasst und betragen 101,6 Millionen Euro (Vorjahr 103,9 Millionen Euro). Dazu gehört neben dem in Europa rückläufigen Handelsgeschäft auch der Markt für die Ausrüstung von Fischzuchtanlagen, der sich nach der Senkung einer Sondersteuer in Norwegen deutlich erholt hat. 
 
Der Hauptversammlung am 6. Juni wird eine Dividende in Höhe von 1,75 Euro pro Aktie zur Ausschüttung vorgeschlagen.  
 
„Das Marktumfeld war 2024 für den SIMONA Konzern weltweit herausfordernd. Geringe Investitionsneigung, geopolitische Konflikte, Unsicherheit über die künftige politische Ausrichtung der USA und eine geringe Dynamik der Weltkonjunktur prägten das wirtschaftliche Umfeld. Den Absatz konnten wir leicht steigern, die fehlende Nachfrage nach Fluorpolymeren im Kernmarkt chemische Prozessindustrie sowie hoher Preisdruck haben uns Umsatz gekostet. Dank eines stabilen Schlussquartals konnten wir das Geschäftsjahr 2024 versöhnlich abschließen und unsere angepasste Umsatzprognose leicht übertreffen. Für 2025 gehen wir trotz des etwas schwächeren ersten Quartals von einem Konzernumsatz von 610 bis 620 Millionen Euro aus", so Matthias Schönberg.

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