Bad Kreuznach, 6. Mai

Erfolgreiche Premiere bei der IHK-Regionalgeschäftsstelle

Zum ersten Mal haben hier in diesem Frühjahr vier Auszubildende ihre Zwischenprüfungen in digitaler Form abgelegt. Statt Kugelschreiber und Papier nutzten vier Azubis erstmals ein internetbasiertes Programm, um die Prüfungsfragen zu beantworten.

Mara Heinz und Janina Schorr
Sabina Geringer und Christine Stopkin

Die Spannung war nicht nur bei den Azubis groß, sondern auch bei den verantwortlichen IHK-Mitarbeitern: Würden die Azubis mit dem Programm genauso gut umgehen können wie mit der Papierversion? Und vor allem: Würde die benötigte Netzwerktechnik „durchhalten“, wenn sich bundesweit hunderte Azubis gleichzeitig in das Prüfungsprogramm einloggen?
Zum Hintergrund: Vor der eigentlichen Abschlussprüfung legen alle Auszubildenden in kaufmännischen IHK-Berufen nach etwa der Hälfte der Ausbildungszeit eine sogenannte Zwischenprüfung oder Abschlussprüfung Teil 1 ab. Im Landkreis Bad Kreuznach treten hierzu pro Jahr um die fünfhundert Azubis an. Die Aufgaben für diese Prüfungen sind in allen Bundesländern einheitlich, und bislang bearbeiten die Auszubildenden die Prüfungsfragen auf Lösungsbögen aus Papier, die später gescannt und maschinell ausgewertet werden.
Nun wurde erstmals ein Pilotprojekt zur Umstellung auf die „digitale Prüfung“ gestartet. Daran nimmt auch die Industrie- und Handelskammer Koblenz teil, zu der die Bad Kreuznacher IHK-Regionalgeschäftsstelle gehört. Zunächst werden im Rahmen dieses Projekts nur die Prüfungen einiger weniger Berufe „digitalisiert“, die anderen werde weiter auf Papier abgelegt, wie bisher. Langfristig sollen aber alle Prüfungen auf das digitale Format umgestellt werden.
Am Prüfungstag hatte das Team der IHK-Akademie Koblenz schon die Notebooks und die Netzwerktechnik für den Versuch vorbereitet, als die Prüflinge zur Prüfung antraten: Mara Heinz und Janina Schorr machen aktuell eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation; Sabina Geringer und Christine Stopkin lernen den Beruf der Personaldienstleistungskauffrau. Keine der vier Kandidatinnen ließen sich von dem neuen Prüfungsverfahren abschrecken, im Gegenteil: Alle loggten sich routiniert mit den zuvor erhaltenen Codes in das Programm ein und absolvierten ihre Prüfungen gelassen und konzentriert.

„In der Berufsschule haben wir mit der Papierversion geübt. Da hatte ich schon etwas Angst, dass es am Rechner ganz anders sein könnte. Letztlich war die Bedienung aber ganz einfach“, fasste es Janina Schorr zusammen. Sabina Geringer fand besonders die eingebaute Taschenrechnerfunktion sehr praktisch und fand: „Das Prüfungsprogramm ist eigentlich selbsterklärend, und Fehler lassen sich viel leichter korrigieren als auf dem Papierbogen“.

Auch die Mitarbeitenden der IHK-Regionalgeschäftsstelle und der IHK-Akademie Koblenz sehen nun der nächsten digitalen Zwischenprüfung im Herbst ganz entspannt entgegen. Denn bei dieser digitalen Premiere hat dank der gründlichen Vorbereitung alles einwandfrei funktioniert. Auch die Technik.

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