Die Sozialstation beschäftigt rund 250 Mitarbeiter und betreut rund 1500 Klienten in den Verbandsgemeinde Kirn-Land, Nahe-Glan, Rüdesheim sowie Langenlonsheim-Stromberg. Außerdem betreibt sie eine Seniorenwohngemeinschaft in Wallhause und bietet Tagespflege- sowie Betreuungsgruppen an all ihren Standorten (Kirn, Bad Sobernheim und Hargesheim) an.
Ein würdevoller Umgang mit den Klienten, aber auch mit den Kolleginnen und Kollegen ist im Leitbild der gemeinnützigen „sozialstation nahe“ verankert. Dieser würdevolle Umgang ist der bisherigen Geschäftsführerin Corinna Wirth, die Ende Februar auf eigenen Wunsch ihren Ruhestand antritt, und ihrer Nachfolgerin Sabine Pütz, die bereits Prokuristin war und künftig die Verantwortung für das 250-köpfige Team tragen wird, gleichermaßen wichtig. Denn nur, wenn dieser auch in der Sozialstation gelebt werde, sei er auch bei der häuslichen Pflege selbstverständlich. Zudem trägt der Gedanke der christlichen Nächstenliebe zur hohen Motivation und Einsatzbereitschaft des Personals bei, das mit Sorgfalt und Wärme die Klienten pflegen soll. „Wenn sich unsere Mitarbeitenden wohl fühlen, dann geben sie das so auch bei den Klienten weiter“, erklärt Sabine Pütz.
„Wir wollten stets ein Mitarbeiter-freundlicher Pflegedienst sein. Dies kommt durch eine hohe Flexibilität bei der Vereinbarung von Arbeitszeiten zum Ausdruck“, blickt Corinna Wirth zurück. Dies sei nicht immer einfach, denn ein Großteil der Arbeit falle am Morgen an, wenn schon ab 6.30 Uhr die ersten Hausbesuche anstehen. Der Abenddienst beginnt dann um 16 Uhr. Die Hausbesuche werden digital an den Standorten geplant und von den Mitarbeitern gemäß ihrer Qualifikation ausgeführt.
Der inzwischen erreichte hohe Standard bei der Mitarbeiterfreundlichkeit zahlt sich aus: Oft gehen Initiativebewerbungen ein oder Mitarbeitende, die einen anderen Arbeitgeber ausprobiert hatten, kommen gerne wieder ins Team zurück.
Im Rahmen der seit 2020 geltenden generalistischen Ausbildung von Pflegekräften hat die Sozialstation Verträge mit fünf Schulen und Ausbildungsbetrieben geschlossen, damit ständig je zwei Schülerinnen und Schüler in 400 Stunden umfassenden Praktika an den drei Standorten Erfahrungen in der ambulanten Versorgung sammeln können. Wirth und Pütz hoffen, dass sich ein Teil der Nachwuchskräfte dafür entscheiden wird, in der häuslichen Pflege zu arbeiten, auch wenn die 400 Stunden zu kurz seien, dort ausreichend Einblick zu gewinnen.
Corinna Wirth kam vor 30 Jahren zur „Ökumenischen Sozialstation“ in Hargesheim, nachdem sie die Ausbildung als Pflegefachkraft abgeschlossen hatte. Seit 2004 fungierte sie zunächst als Stellvertreterin der Pflegedienstleiterin und Diplom-Pflegewirtin Sabine Pütz. Damals kam die Sozialstation noch mit 56 Mitarbeitenden aus, die mit 30 roten Autos zu rund 340 Klienten fuhren. Im Juni 2009 fusionierte die Sozialstation Hargesheim mit den ebenfalls kirchlichen Sozialstationen in Bad Sobernheim und Kirn zur „sozialstation nahe gGmbH“. Als Sabine Pütz 2011 aus privaten Gründen kürzer treten musste, sprang Corinna Wirth in die Bresche und übernahm die Pflegeleitung. Sie schloss ein Berufsbegleitendes Studium als Sozialfachwirtin ab. Nachdem sich drei männliche Geschäftsführern an der Spitze der „sozialstation nahe“ abgelöst hatten, zeichnete Wirth seit 2017 zusätzlich auch für die Geschäftsführung verantwortlich. Sie engagierte sich auch in der Arbeitsgemeinschaft rheinischer Träger diakonischer ambulanter Dienste in Rheinland-Pfalz, in deren Vorstand sie gewählt wurde.
Prinz Michel zu Salm-Salm, der als Aufsichtsratsvorsitzender die „sozialstation nahe“ unterstützt, dankte Corinna Wirth für deren langjährigen selbstlosen Einsatz für das ihr anvertraute Team sowie die zu pflegenden Menschen. Er sei sicher, dass Sabine Pütz einen reibungslosen Geschäftsführerinnenwechsel gewährleisten und die Sozialstation in bewährter Weise in die Zukunft führen werde. Die Verabschiedung der bisherigen Geschäftsführerin sowie die Verpflichtung ihrer Nachfolgerin müssen corona-bedingt in kleinem Rahmen erfolgen.