Bad Kreuznach

Gut vernetzt ist halb gewonnen …

Über 160 Unternehmer, Fach- und Führungskräfte nutzten am Dienstag, dem 6. November die Gelegenheit, sich in der Bad Kreuznacher IHK-Regionalgeschäftsstelle über das Thema „Social Media als Chance für die regionale Wirtschaft“ zu informieren.

Nach einer einleitenden Präsentation von DeinDesign-Gründer Manuel Noack diskutierten sechs Vertreter verschiedener Unternehmer über ihre Erfahrungen mit Facebook, Instagram, Twitter & Co. 

Die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Landrätin Bettina Dickes startete mit dem Vortrag „Erfolgsfaktor Soziale Medien“ von DeinDesign-Gründer Manuel Noack, der die Teilnehmer mit anschaulichen Schilderungen der abenteuerlichen Gründerjahre des jungen Bad Kreuznacher Erfolgsunternehmens zu unterhalten wusste und gleichzeitig handfeste Tipps für den erfolgreichen Einsatz von Social Media lieferte: 

„Die grundlegende Frage sollte immer lauten, ob – und nicht wie – sich mein Nutzen über Social Media an meine Zielgruppe heranbringen lässt“, so Noack. „Soziale Medien sind wunderbar geeignet, um neue, unbekannte Produkte schnell der Masse nahezubringen. Auch Kundendialog, Feedback und Beziehungspflege lassen sich über die neuen Technologien sehr effizient gestalten. Voraussetzung hierfür sind aber insbesondere tägliche (!) Kommunikation und Dialogbereitschaft. Immer wichtiger werden aktuell auch Cross-Channel-Verknüpfungen, also Kombinationen der verschiedenen Kanäle flankiert von Plakat-, Print- oder Fernsehwerbung“.

Ewald Haaf, Bereichsleiter Online Marketing der Hargesheimer Microtech GmbH, berichtete in der anschließenden Talkrunde vom holprigen Start erster eigener Social Media-Versuche: „Kaufmännische Software ist eben leider kein sonderlich emotionales Produkt. Irgendwann haben wir aber gemerkt, dass wir massenhaft Traffic generieren und gleichzeitig unsere Produkte verbessern können, indem wir auf den sozialen Plattformen gemeinsam mit unseren Kunden Anwenderprobleme lösen“.

Dr. Michaela Hagemann („Das Boep GmbH“) hat ihre Babypflegeprodukte mithilfe von Social Media in die Regale der Drogeriemarktkette dm gebracht: „Influencer-Marketing ist ein sehr effektives Medium für kleine, neue Unternehmen, um schnell groß und bekannt zu werden. Wichtiger als Like-Zahlen sind bei der Auswahl der Partner-Blogger Authentizität und Interaktion, also reale Kommentare von Freunden unter Posts, die möglichst regelmäßig beantwortet werden. Vorsicht ist immer geboten, wenn jemand 3000 Likes unter jedem Bild hat, aber keinen einzigen Kommentar – die Likes sind dann mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht real, sondern gekauft.“

Michel Schneider (Schneider Bau GmbH) bekannte offen: „Die Baubranche ist in Hinsicht auf die sozialen Medien sozusagen ein Dinosaurier, auch weil es eine sehr lokale Branche ist, die eher wenig Nutzen von weltweiter Informationsverbreitung hat. Nichtsdestotrotz ist Social Media ein Kanal von vielen, den wir z.B. für die Personalrekrutierung nutzen.“

Moderiert wurde die Talkrunde von initiativ-Chefredakteur Torsten Strauss. Dessen Frage an Winzerin Christiane Koebernik, wie man denn „elektronisch Bock auf Wein“ macht, erntete zunächst großes Gelächter im Publikum. Christiane Koebernik berichtete dann, dass sich emotionale Produkte wie Wein im Internet besonders gut über Bilder vermarkten lassen, und dass sie auch aus dem Grund inzwischen mehr Zeit auf Instagram als auf Facebook verbringt. „Allerdings reicht es nicht immer, das hundertste Traubenfoto ins Netz zu stellen – es sollte schon ein knackiger Text dazu gepostet werden.“ 

„Ohne Inhalte können Sie auf den sozialen Plattformen niemanden erreichen, und der Zeitaufwand für das Erstellen und Pflegen der Inhalte wird gerne unterschätzt“, gab Bruno Schulz (agentur schulzundtebbe) zu bedenken: „Bevor ich also in den sozialen Kanälen aktiv werde, sollte ich mich erst einmal fragen, ob ich das selbst leisten kann, oder ob ich mir besser Unterstützung bei einer Agentur holen sollte“. 

Auf der anschließenden Business Party tauschten sich die Besucher mit den Experten und untereinander sehr angeregt über ihre eigenen Erfahrungen und Fragen zum Thema aus. 

Landrätin Bettina Dickes freute sich als Schirmherrin über das große Interesse an der Veranstaltung. „Ich bin froh, dass ich heute abend „analog“ hier bin, denn die direkte Begegnung von Mensch zu Mensch ist mir immer noch am allerliebsten. Gleichzeitig mag ich an den digitalen sozialen Medien, dass man mit ihnen so viele Menschen erreichen kann, um Begeisterung mit ihnen zu teilen.“ 

Organisiert wurde die Veranstaltung vom „Team Erfolgsimpuls“, bestehend aus Anne Albert (Agentur für Arbeit), Thomas Braßel (Kreisverwaltung Bad Kreuznach/ Regionaliniative Rhein Nahe Hunsrück), Michaela Haas (WorkBalance), Marian Hahn (English Solutions for Business), Sabine Messer (Kreisverwaltung Bad Kreuznach), Gerhard Schlau (Kreishandwerkerschaft), Nicole Strottner (agentur strottnerdesign), Anja Tholen (IHK Koblenz).

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