Langenlonsheim

Innovationspreis für Markus Graffe

Die Maschinen- und Stahlbautechnik (MST) Markus Graffe GmbH aus Langenlonsheim ist mit dem Innovationspreis des Landes ausgezeichnet worden.

Markus Graffe und Jana Zander (r.) nahmen den Preis von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt entgegen.

Markus Graffe nahm den Preis von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt in Kaiserslautern entgegen.
„Wir dürfen sehr stolz darauf sein, dass mit der MST-Graffe GmbH ein wirklich innovatives Unternehmen seinen Sitz in unserem Landkreis hat“, betont der Erste Beigeordnete des Landkreises, Oliver Kohl.
Die MST-Graffe GmbH in Langenlonsheim hat sich mit ihrer modernsten und hocheffizienten Fertigung auf den Sondermaschinenbau aus Edelstahl spezialisiert. Und produziert präzise Maschinenbauteile, Druckbehälter und ganze Anlagen, die weltweit im Einsatz sind.

Den Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz erhielt das im Jahr 1989 von Markus Graffe gegründete Unternehmen für seine Innovation „GreenCut – Save CO₂“. Das Unternehmen produziert aus Solarstrom den benötigten Stickstoff, der für die eigenen Produktionsprozesse eingesetzt wird und spart dadurch rund 27 Tonnen CO2 pro Jahr.
Rund 50 Tonnen Stickstoff setzt MST-Graffe für die Laserschneidanlage aktuell pro Jahr ein. Bisher wurde dieser mit einem Tankwagen zur Produktionsstätte nach Langenlonsheim geliefert. In der jüngeren Vergangenheit musste das Unternehmen aber durch Preisschwankungen und Lieferengpässe – bedingt durch die Coronapandemie und die Energiekrise – sich immer häufiger mit Schwierigkeiten in diesem eingeübten Verfahren auseinandersetzen. Für Graffe und sein Team war dies der Ansatz, nach neuen und innovativen Wegen zu suchen, auf eigenem Wege diese Problematik zu beheben. „Schnell reifte der Gedanke, den Stickstoff aus Strom von der eigenen Fotovoltaikanlage selbst herzustellen“, erinnert sich Geschäftsführer Markus Graffe. Denn das Dach auf der etwa 4000 Quadratmeter großen Produktionsfläche war nach Süden hin bereits mit einer Fotovoltaikanlage ausgestattet. Der Überschussstrom außerhalb der Produktionszeiten wurde bislang in das öffentliche Netz eingespeist. „Nun wird dieser überschüssige Strom dazu genutzt, unseren eigenen Stickstoff zu produzieren“. Hierzu wurde im Unternehmen eine Stickstofferzeugungsanlage installiert, die jetzt aus dem Solarstrom Stickstoff produziert. Lieferungen von Stickstoff per LKW gehören damit der Vergangenheit an. „Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch machte dieser Schritt großen Sinn. Für uns bedeuten Schritte wie dieser ein Transformationsprozess, weg vom eingefahrenen Verfahren, hin zu neuen und nachhaltigen Wegen“. Mit dem Produktionsprozess, der den Solarstrom vom Dach – sowohl beim Betrieb der Laserschneidanlagen als auch nun bei der Stickstofferzeugung einsetzt – gelinge es, die Dekarbonisierung im eigenen Betrieb auszubauen und zugleich die Unwägbarkeiten bei der Stickstofflieferung künftig zu umgehen.

„Ich sehe die Transformation der Wirtschaft als unerlässlich, um eine uneingeschränkte Durchlässigkeit von Wissenstransfer und Innovation zu erreichen. Diese ist im Dialog die beste Basis für Nachhaltigkeit und einer gemeinsamen umweltfreundlichen Zukunft“, so Markus Graffe.

Dem stimmt Oliver Kohl zu: „Wir alle müssen neue Wege finden, um den Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden. Markus Graffe hat vorgemacht, wie es gehen kann und ist damit sicher Ideengeber für viele andere, die sich der innovativen und zugleich nachhaltigen Idee annehmen werden“.

„Nachhaltiges Wirken und Handeln spielt in der heutigen Zeit gerade in der Gesamtbetrachtung eine wichtigere Rolle denn je“, weiß auch Wirtschaftsförderer Andreas Steeg. Er selbst habe Markus Graffe und sein Unternehmen als innovatives und nachhaltig agierendes Unternehmen schon vor vielen Jahren kennenlernen dürfen. „Ich freue mich sehr, dass die MST-Graffe GmbH mit dem Innovationspreis des Landes nun auch überregional als innovatives und nachhaltiges Unternehmen noch deutlicher in den Fokus gerückt werden kann“.

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